MIDAS – zu schnell für Autodiebe
    „Konventionelle Keyless-Systeme messen Signalpegel und schließen über diese auf die Entfernung zum Sender. Dieser Pegel lässt sich jedoch spiegeln und verstärkt wieder abspielen. Selbst die beste Verschlüsselung zwischen Fahrzeug und Schlüssel hilft hier nicht“, erklärt Bernd Bär, der verantwortliche Entwicklungsingenieur und technische Projektleiter für das neue, manipuliersichere Marquardt Verriegelungssystem.

    MIDAS erfasst deshalb nicht mehr den Pegel des Funk-Signals, sondern misst dessen Laufzeit in der Luft. Hierzu wird die tatsächliche Signallaufzeit verwendet. Da die Funkwellen sich in Lichtgeschwindigkeit ausbreiten, lässt sich in Kombination mit einer geeigneten Verschlüsselung eine sichere und nicht weiterleitbare Laufzeitmessung realisieren. „Das macht dieses Verfahren schlichtweg zu schnell, um über eine sogenannte Relay-Attacke künstlich verlängert zu werden. Kein Angreifer kann die Gesetze der Physik außer Kraft setzen und Funkwellen schneller als in Lichtgeschwindigkeit übertragen“, erklärt Wolfgang Stehle, Leiter Systementwicklung Zugangs- und Fahrberechtigungssysteme der Marquardt Gruppe.

    Der gerade einmal zweimal zwei Millimeter große Chip kann bequem in den winzigen Bauraum eines Fahrzeugschlüssels integriert werden. Der Strombedarf ist um ein Zehnfaches geringer als bei vergleichbaren Chips. So kann er über die gängige Batterie mitversorgt werden. Die Messzeit des MIDAS-Systems ist unangefochten schnell.


    Link zur Online-Meldung des ADAC und zu den Untersuchungsergebnissen:
    www.adac.de/infotestrat/technik-und-zubehoer/fahrerassistenzsysteme/keyless/default.aspx
    www.adac.de/_mmm/pdf/Keyless_Liste-gepr%C3%BCfte-Fahrzeuge%2020170317_257944.pdf

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