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01.10.2024
Rietheim-Weilheim / Stuttgart, 1. Oktober 2024 – Für herausragende unternehmerische Leistungen und zum Dank für besondere Verdienste um die baden-württembergische Wirtschaft hat Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, am 30. September die Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg an Dr. Harald Marquardt verliehen. Die Ehrung des Familienunternehmers fand im Beisein zahlreicher Ehrengäste aus Wirtschaft, Politik und öffentlichem Leben am Stammsitz in Rietheim-Weilheim statt.
„Man kann nicht sagen, dass Sie die Industrie nach Rietheim-Weilheim gebracht haben. Sie haben sie aufgebaut – mit den Menschen hier vor Ort. Sie waren Unternehmer im wahrsten Sinne des Wortes. Sie haben den Grundstock gelegt und mit vielen Helfern ein Werk geschaffen, das bis heute lebt und maßgeblich zum Wohlstand der Region beiträgt“, betonte Ministerin Dr. Hoffmeister-Kraut in ihrer Laudatio. Was die Firma Marquardt und Dr. Harald Marquardt für Land und Leute leisteten, sei „ein Zeichen und Resultat gewachsener Verbundenheit über Generationen“, so die Ministerin.
Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Dr. Rainer Dulger, würdigte das langjährige Engagement von Dr. Harald Marquardt für gute Rahmenbedingungen am Wirtschaftsstandort Deutschland: „Dr. Harald Marquardt steht für eine Tarifpolitik mit Herz. In seiner fast drei Jahrzehnte langen Arbeit ging es ihm immer darum, das langfristige Wohl von Unternehmen und Beschäftigten gleichermaßen zu sichern. Mit seinem Wirken hat er sich maßgeblich für gute Rahmenbedingungen am Wirtschaftsstandort Deutschland eingesetzt. Dr. Harald Marquardt ist ein Vorbild, wie Unternehmer und Mitarbeiter gemeinsam die Zukunft gestalten können.“
In seiner Ansprache dankte Dr. Harald Marquardt in besonderem Maße allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: „Wie erfolgreich eine Mannschaft tatsächlich ist, zeigt sich nicht allein an ihren glänzenden Siegen. Sie sind durch Dick und Dünn mit uns gegangen. Sie haben Moral bewiesen und Sie haben, wie es der Blick in unsere Geschichte zeigt, Marquardt letztlich immer ein Stück stärker gemacht. Ganz besonders deshalb – also nicht allein wegen der Erfolge, sondern wegen Ihrer einzigartigen Einstellung! – bin ich stolz, mit Ihnen solch ein starkes Team an meiner Seite zu wissen. Sie sind das Fundament unseres langfristigen Erfolgs.“
Seine berufliche Laufbahn begann Dr. Harald Marquardt außerhalb des Familienunternehmens: Nach der Ausbildung zum Bankkaufmann und dem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität in München war er zunächst für die Osram GmbH tätig, unter anderem als Finance Director bei der englischen Tochterfirma in London. Als Vertreter der dritten Generation trat er dann 1996 in die Marquardt Geschäftsführung ein.
In den letzten 28 Jahren hat Dr. Harald Marquardt das 1925 in Rietheim gegründete Unternehmen von einem mittelständischen Betrieb zu einem der global führenden Mechatronik-Experten weiterentwickelt: So wurden unter seiner Führung neue Produktions-, Entwicklungs- und Vertriebsstandorte eröffnet, zum Beispiel in den USA, in Rumänien, Mexiko, Nordmazedonien, Indien und China, aber ebenso an mehreren Standorten in Deutschland. Die Zahl der Mitarbeiter ist seit seinem Start im Jahr 1996 weltweit auf rund 10.000 Beschäftigte gestiegen und hat sich somit nahezu verfünffacht; der Umsatz der Marquardt Gruppe steigerte sich im selben Zeitraum von damals umgerechnet 125 Mio. Euro auf rund 1,4 Mrd. Euro im Jahr 2023.
Von der konsequenten Internationalisierung des Unternehmens unter der Führung von Dr. Harald Marquardt profitierte auch die heimische Industrie in hohem Maße, es konnten zahlreiche gut bezahlte Arbeitsplätze erhalten bleiben und neue geschaffen werden. Um seine Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit zu stärken, hat Marquardt viele Investitionen an seinen Standorten getätigt, die vom unternehmerischen Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort zeugen. Dazu gehören am Stammsitz in Rietheim-Weilheim ein Produktionswerk für Automobilsysteme (2001), ein Logistikzentrum (2012) und das im Juni 2019 eröffnete Entwicklungs- und Innovationszentrum.
Zusätzlich zur nachhaltigen Ausrichtung seines Unternehmens war und ist es ein wichtiges Anliegen von Dr. Harald Marquardt, die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen in Deutschland für Unternehmer wie Beschäftigte gleichermaßen positiv zu gestalten. Deshalb engagiert er sich seit vielen Jahren als stellvertretender Vorsitzender des Vorstands des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg
e. V. Südwestmetall für eine konstruktive Zusammenarbeit der Sozialpartner und hat in Tarifverhandlungen viele Pilot-Abschlüsse mit der Arbeitnehmervertretung IG Metall ausgehandelt. Zudem setzt er sich als Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg für die Belange der vielen Unternehmen der Region ein, etwa für eine verbesserte digitale Infrastruktur oder eine ambitionierte Außenwirtschaftspolitik.
Wirtschaftlicher Erfolg geht für den Familienunternehmer von jeher Hand in Hand mit gesellschaftlicher Verantwortung und kulturellem Engagement. Darüber hinaus ist Dr. Harald Marquardt als Vertreter der nach seiner 1996 verstorbenen Mutter benannten Iris Marquardt Stiftung ein passionierter Förderer von Kunst und Kultur: Seit 1997 verleiht die Stiftung jedes Jahr den Iris Marquardt Preis an hochbegabte Nachwuchsmusiker an der Musikhochschule Trossingen. Es handelt sich dabei um einen der höchstdotierten Musikpreise in Baden-Württemberg.
Die Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg erhalten seit 1987 Persönlichkeiten und Unternehmen, die sich in herausragender Weise um die Wirtschaft des Landes verdient gemacht haben. Auch besondere Leistungen, die in Organisationen der Wirtschaft, Gewerkschaften, Arbeitnehmervertretungen, Arbeitgeberorganisationen und im Bildungswesen erbracht wurden und die der Wirtschaft und Gesellschaft des Landes dienen, können auf diese Weise geehrt werden.
Download Pressemitteilung zur Ehrung Dr. Marquardts mit der Wirtschaftsmedaille (2 MB, ZIP)