Rietheim-Weilheim, den 29. Juni 2020 – Die Corona-Krise hat in der Automobil- und Automobilzuliefererindustrie zu einem massiven Absatzeinbruch geführt: Die globale Pkw-Produktion wird nach aktuellen Hochrechnungen in diesem Jahr um mehr als 20 Prozent schrumpfen. Parallel müssen die Unternehmen viel Geld in die Mobilitätswende investieren. Der Mechatronik-Spezialist Marquardt hat auf diese Entwicklung bereits früh reagiert, muss nun jedoch ergänzende Maßnahmen treffen. 

    Keine schnelle wirtschaftliche Erholung in Sicht
    Dr. Harald Marquardt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Marquardt Gruppe, sagt: „Lange vor Ausbruch der Corona-Pandemie haben wir mit einem Transformations- und Effizienzprogramm unsere Wettbewerbsfähigkeit und finanzielle Stabilität deutlich erhöht und damit die bereits seit Ende 2018 sichtbar rückläufige Konjunktur in der Automobilbranche ein Stück weit kompensieren können. So waren wir gerade in der Anfangszeit der Corona-Krise deutlich besser gerüstet als viele unserer Mitbewerber. Auch haben wir seit diesem Frühjahr zusätzliche Maßnahmen zur Kostenreduktion umgesetzt. Allerdings ist auch in den kommenden Monaten nicht mit einer schnellen wirtschaftlichen Genesung zu rechnen – wir werden voraussichtlich erst 2023 wieder auf dem Vorkrisen-Umsatzniveau sein. Deshalb müssen wir jetzt weitere schmerzliche Schritte unternehmen. Dazu gehört, dass wir unsere Personalstruktur in Deutschland und an unseren Auslandsstandorten der rückläufigen Entwicklung am Weltmarkt anpassen und Überkapazitäten abbauen.“

    Als Voraussetzung für diese Maßnahme hat das Familienunternehmen dem Marquardt Betriebsrat und der IG Metall mitgeteilt, seinen bis Ende des Jahres laufenden Ergänzungstarifvertrag bereits zum 31. August 2020 zu kündigen. Bis Ende Juli wird die Geschäftsführung nun Gespräche mit Mitarbeitervertretung und Gewerkschaft führen.

    „Wir werden gemeinsam nach Lösungen suchen, wie wir die Einschnitte so sozialverträglich wie möglich gestalten – und zugleich das nachhaltige Bestehen unseres Unternehmens sichern und seine Unabhängigkeit wahren“, so Dr. Harald Marquardt.

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