Rietheim-Weilheim, den 16. November 2020 – Der Mechatronik-Systemspezialist Marquardt hat mit der Superior Sensor Solution (S³) einen kapazitiven Sensor entwickelt, der auch bei Feuchtigkeit und Nässe einwandfrei funktioniert. Sein Einsatz in Keyless-Systemen für Fahrzeuge sorgt dafür, dass sich auch bei Regen und Schnee die Türen zuverlässig öffnen und verschließen lassen.

    Klassische Sensoren können nicht zwischen der Berührung eines Fingers oder dem Auftreffen eines Regentropfens unterscheiden. Das hängt damit zusammen, dass der menschliche Körper und Wasser kapazitiv die gleichen Auswirkungen haben. Bei einem nassen oder vereisten Türgriff erkennen bisherige Sensoren eine Kapazitätsänderung, die der einer Hand ähnelt, tatsächlich aber zum Beispiel Wassertropfen sind; dies kann zu Fehlfunktionen führen.

    S3 erkennt den Unterschied

    Mit der Superior Sensor Solution S³ bietet Marquardt jetzt einen Türgriffsensor an, der sich von ungewünschten äußeren Einwirkungen nicht irritieren lässt. Denn: S³ reagiert nicht auf Berührung, sondern auf Annäherung. Wo herkömmliche Sensoren nur die Kapazitätsänderung messen, analysiert der neue Sensor, woher die Änderung kommt und passt seine Reaktion entsprechend an. S³ erkennt also den Unterschied zwischen der Hand des Nutzers und einem Regentropfen. „Wir sind damit in der Lage, alle durch Wasser bedingten Funktionsstörungen am Fahrzeug zu lösen. Das betrifft nicht nur Türgriffe, sondern auch andere Bereiche wie Tankdeckel, Kofferraum, Motorhauben oder Tastenfelder an der
    B-Säule“, erläutert Johannes Mattes, der bei Marquardt die technische Entwicklung von Türgriffsensoren für Kunden weltweit betreut.

    Anpassen an Kundenanforderungen dank modularen Aufbaus

    Während die Standardvariante des S³ einen Sensor zur Messung der Kapazitätsänderung umfasst, werden bei der Dual-Sensor-Variante zwei oder drei Sensorflächen eingebaut. Neben den Bauteilen für das Öffnen und Schließen der Türen lässt sich auf der längeren Leiterplatte auch eine Beleuchtung des Türgriffs oder des Vorfelds verbauen. Alle S³ Systeme sind für eine Erweiterung um NFC-Funktionen (Nahfeldkommunikation) vorbereitet: Über eine integrierte Antenne kann der Nutzer das Auto dann mithilfe seines Smartphones (iOS oder Android) öffnen und schließen. Durch Flashen kann das NFC-System upgedatet werden, um es bei Bedarf an die jeweils neueste Generation der Smartphones anzupassen. Die Verbindung mit der Bordelektronik erfolgt über Schnittstellen für LIN X.X. und CAN 2.0/FD. Der S³-Sensor findet unter fast allen geschlossenen Oberflächen Platz, egal ob Kunststoff, Fliesen, Holz oder Leder; somit stört er die Fahrzeugoptik nicht.

    Das modulare Prinzip seiner Produktentwicklungs-Plattformen erlaubt es Marquardt, gezielt auf die individuellen Wünsche seiner Kunden einzugehen und gemeinsam mit dem OEM für jedes Modell die passende Lösung zu entwickeln.

    Breites Einsatzspektrum

    Die neue Touchlösung ist nicht nur für die Automobilindustrie eine optimale Lösung, sondern bietet sich auch für andere Branchen an, deren sensorgesteuerte Produkte mit Wasser in Verbindung kommen. Dazu gehören beispielsweise Bau- und Landmaschinen, Wasserfahrzeuge, Elektrowerkzeuge, Hochdruckreiniger, Haustechnik oder Haushaltsgeräte. „Überall, wo Touch-Lösungen möglich sind und Wasser hingelangen könnte, ist S3 eine Option. Das gilt auch für alltägliche Anwendungen zu Hause, etwa beim An- und Ausschalten der Dusche oder der Steuerung von Herdplatten“, erläutert Johannes Mattes.

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