Rietheim-Weilheim, den 12. April 2022 – Trotz der anhaltenden Corona-Pandemie, Materialengpässen und steigender Preise hat sich die Marquardt Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr sehr ordentlich geschlagen: Das global tätige Familienunternehmen erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von knapp 1,3 Mrd. Euro; das entspricht einer Steigerung von mehr als 12 Prozent gegenüber  2020. Besonders profitierte der Mechatronik-Spezialist von der Elektromobilität, der Aufwertung des Fahrzeuginnenraums sowie vom allgemeinen Trend zu mehr Komfort, Nachhaltigkeit und verbessertem Klimaschutz durch effizientere Produkte.   

    „Die Pandemie und die aus ihr resultierende Halbleiterkrise, erhebliche Material- und Energiekostensteigerungen sowie eine sehr schwere Planbarkeit haben unser Geschäft im zurückliegenden Geschäftsjahr beeinträchtigt. Doch dank der hohen Einsatzbereitschaft, Flexibilität und Ausdauer unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben wir unsere Position im weltweiten Wettbewerb trotz allem ausbauen können“, sagt Dr. Harald Marquardt, Vorsitzender des Vorstands der Marquardt Gruppe. „Besonders erfreulich ist, dass wir mit unserem Produktportfolio in wichtigen Zukunftsfeldern großes Wachstum erzielen. So zahlt sich unser bereits vor Jahren erfolgter Einstieg in die Elektromobilität zunehmend aus: Wir laufen der Entwicklung nicht hinterher, sondern gestalten die Mobilitätswende intensiv an der Spitze mit.“  

    Elektromobilität: Großauftrag für neuen Geschäftsbereich 
    Seine Kompetenzen im Bereich der Elektromobilität hat Marquardt Anfang 2021 in der Geschäftseinheit „Power & Energy Solutions“ gebündelt und damit die Weichen für  beschleunigtes Wachstum in den kommenden Jahren gestellt. Im Berichtszeitraum konnte der Umsatz im zweistelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. So erhielt Marquardt einen weiteren Großauftrag über Hochvolt-Boxen für elektrisch betriebene Premiumfahrzeuge; der Umsatz über Laufzeit liegt im hohen dreistelligen Millionenbereich. Hinzu kamen umfangreiche Projekte für Batteriemanagementsysteme von Kunden aus Europa und Asien.  

    Neues Fahrberechtigungssystem: Das Smartphone als Schlüssel 
    Mit dem Bereich Automotive erwirtschaftete Marquardt 2021 mehr als drei Viertel des Umsatzes. Zu den Wachstumstreibern gehörte der kapazitive Türgriffsensor S³, der auch bei Feuchtigkeit und Nässe eine noch nie erzielte Funktionssicherheit bietet und daher bei Kunden in Asien und Europa extrem gefragt ist. Ebenso war Marquardt beim Serienanlauf neuer Bedienfelder für  die Mittelkonsole von Premiumfahrzeugen erfolgreich. Neue Kunden, insbesondere in Asien, gewann das Unternehmen mit seinem  innovativen Fahrberechtigungssystem „Push and Drive 3“: Die PnD3-Plattform macht den Zugang zu Pkw und Nutzfahrzeugen unter anderem via Smartphone massentauglich; die sichere Weitergabe des digitalen Schlüssels eröffnet auch  Flottenmanagern, Car-Sharing-Anbietern und Autovermietern neue Angebote und Geschäftsmodelle. 

    Innovative Produkte für mehr Energieeffizienz 
    Der Bereich Switches, Sensors & Controls profitierte im zurückliegenden Geschäftsjahr von Batteriemanagementsystemen für Nutzfahrzeuge sowie Bedieneinheiten für Bau- und Landmaschinen. Weitere Aufträge konnte Marquardt zudem mit seinem elektronischen Verriegelungssystem „E-Lock“ gewinnen, mit dem der sichere Ladevorgang von Fahrzeugen mit Elektro- oder Plug-In-hybrid-Antrieb verbessert wird. Die Entwicklung nachhaltiger und klimaschonender Produkte für Privathaushalte gestaltete Marquardt ebenso in der Haustechnik mit: So hat der Mechatronik-Experte einen robusten Ultraschall-Durchflusssenor entwickelt, der die Effizienz bei der Steuerung von Wärmepumpen nachhaltig erhöht. Im Bereich der Elektrowerkzeuge überzeugte das  Unternehmen namhafte Kunden mit neuen Steuerungen, die sich durch eine besonders kompakte Bauweise und erhöhte Lebensdauer auszeichnen. 

    Unternehmen für Prüfmittel- und Anlagenbau gegründet 
    Zur Erschließung neuer Märkte hat Marquardt im zurückliegenden Jahr ein neues Technologieunternehmen gegründet: Die MARQ4 Automation GmbH entwickelt und baut hochautomatisierte Montage- und Prüfsysteme, die in der Automobilindustrie, der Elektronikbranche, bei Medizintechnik-Herstellern und in weiteren Industriezweigen zum Einsatz kommen. 60 Ingenieure, Techniker und Konstrukteure sind aktuell für MARQ4 Automation tätig.  

    Hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung getätigt  
    Trotz des schwierigen Umfelds und erhöhten Kostendrucks hat Marquardt zahlreiche Investitionen in seine Standorte, in Forschung und Entwicklung und in die weitere Transformation getätigt. Am Stammsitz in Rietheim-Weilheim eröffnete das Unternehmen eine Technologiefabrik. Mit modernsten Anlagen und Verfahren werden dort neue Fertigungstechnologien und Materialien für die globale Serienproduktion des Familienunternehmens erprobt, qualifiziert und verbessert. Zu den Produkten gehören hochintegrierte Bedienoberflächen und Displays für den Fahrzeuginnenraum. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung beliefen sich im Geschäftsjahr 2021 erneut auf überdurchschnittliche 10 Prozent des Umsatzes. Im Berichtszeitraum meldete der Mechatronik-Spezialist 105 neue Patente und Schutzrechte an und damit so viele wie noch nie in einem Geschäftsjahr.

    Nachhaltigkeitsbericht nach GRI-Standard veröffentlicht 
    Sein Nachhaltigkeitsmanagement (CSR) hat Marquardt im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter ausgebaut. Auf Basis einer Wesentlichkeitsanalyse definierte das Familienunternehmen unter anderem die Menschenrechte, den Klima- und Umweltschutz, die Produkt- und Datenintegrität, nachhaltige Lieferketten sowie den Datenschutz als Schwerpunkte. Über seine Initiativen berichtet Marquardt in seinem Nachhaltigkeitsbericht, der im zurückliegenden Jahr erstmals nach dem international anerkannten Standard der Global Reporting Initiative (GRI) erstellt und veröffentlicht wurde. Zu den zahlreichen Maßnahmen, die Marquardt 2021 umgesetzt hat, gehört die CO2-Reduzierung, beispielsweise durch den Einsatz von Grünstrom, sowie die  Absenkung des Stromverbrauchs. 

    Zusätzliche Stellen in Softwareentwicklung geschaffen 
    Zum Stichtag 31. Dezember 2021 waren in der Marquardt Gruppe weltweit rund 10.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig, davon rund 1.300 Ingenieurinnen und Ingenieure. Das Unternehmen musste seine Personalstruktur an mehreren Standorten anpassen und Überkapazitäten abbauen; notwendig waren die Maßnahmen unter anderem wegen des Teilemangels und der damit verbundenen Produktionsausfälle. Neue Stellen hat Marquardt dagegen insbesondere in der Softwareentwicklung geschaffen, um die Transformation und den Technologiewandel mit  hochintegrierten mechatronischen Systemlösungen erfolgreich mitzugestalten. Zur Bewältigung seines geplanten Wachstums ist das Unternehmen weltweit auf der Suche nach qualifizierten Fachkräften: Der Mechatronik-Spezialist bietet aktuell mehr als 400 offene Stellen, meist im höherqualifizierten Bereich.  

    In Deutschland haben im zurückliegenden Jahr 23 junge Menschen eine Ausbildung bzw. ein Duales Hochschulstudium bei Marquardt begonnen. Insgesamt bildet das Familienunternehmen,  insbesondere am Stammsitz sowie an mehreren internationalen Standorten, mehr als 200 Mitarbeiter in 15 Ausbildungsberufen aus.  

    Ausblick: Erschwerte Planbarkeit für 2022 – langfristig große Wachstumspotentiale    
    „Das aktuelle Geschäftsjahr bleibt herausfordernd: Wir gehen davon aus, dass uns die Halbleiterkrise, Materialengpässe und eine daraus resultierende erschwerte Planbarkeit noch bis mindestens ins Jahr 2023 begleiten werden“, sagt Dr. Harald Marquardt. „Hinzu kommt der Angriffskrieg Putins auf die Ukraine, den wir aufs Schärfste verurteilen. Zusätzlich zum großen menschlichen Leid, den die Invasion Wladimir Putins verursacht, bringt der Krieg auch massive wirtschaftliche Verwerfungen mit sich, deren gesamtes Ausmaß zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar ist. Auch hat der Umgang mit der Corona-Pandemie in China noch nicht überschaubare Auswirkungen. Vor diesem Hintergrund sind wir trotz einer insgesamt sehr guten Auftragslage für das laufende Geschäftsjahr nur verhalten optimistisch. Langfristig haben wir dagegen allen Grund zu großer Zuversicht: Marquardt ist als Mechatronik-Systemlieferant in Zukunftsfeldern vertreten, die das Leben der Menschen sicherer, komfortabler und nachhaltiger machen. Wir gehen in den kommenden Jahren von einem signifikanten Wachstum unseres Unternehmens aus, das deutlich über dem Branchendurchschnitt liegen wird.“ 

     

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